Walther Lücker Portrait Text Werkstatt Südtirol

Willkommen in der Text-Werkstatt

Eine gute Entscheidung, in den Bergen zu bleiben

Walther Lücker • Mai 02, 2015

Radio mit Gesang – Töne, die man sonst immer, nun aber tagelang nicht hören konnte


02. Mai 2015
 
In Chukung, einem Hochgebirgsdorf in 4750 Meter Höhe, direkt unter der Südwand des Lhotse, dem vierthöchsten Berg der Erde, gibt es einen ziemlich gestörten Radio-Empfang. Aber immerhin. Und heute Morgen, gab es da Musik mit Gesang. Nun muss man wissen, dass in Nepal in Krisenzeiten nicht gesungen wird. Weder daheim, noch öffentlich, noch im Radio. Und die Nepali singen wirklich gern, am liebsten überall - nicht nur unter der Dusche. 

Heute morgen gab es also Radio mit Gesang. Und danach kamen die Nachrichten. Unglaublich, solche Nachrichten. Ich habe sie mir teilweise übersetzen lassen. 

Am Donnerstag sind wir von Dingboche, wo wir seit dem Beben eine ganze Woche verbracht haben, noch ein Stück aufgestiegen bis nach Chukung. Das ist ein richtiges Bergsteiger-Nest. Von dort aus beginnt die Tour auf den Sechstausender Island Peak, dort übernachten die Kletterer, bevor sie unter dem extrem schwierigen Nordgrat der Ama Dablam ihr Basislager einrichten. Von dort ist es nicht mehr weit bis in das Basislager der Lhotse-Südwand. Dieses kleine Nest ist nur sechs Monate im Jahr belebt. Drei im Frühjahr und drei im Herbst. Ansonsten ist dort kein Mensch. Jetzt ist dort auch praktisch niemand mehr. 

Weit draußen in den unteren Regionen des Khumbutales haben sie an den Kontroll-Posten alle Trekking-Gäste und alle Bergsteiger gestoppt. Niemand kommt hier mehr rein. Es geht nur noch raus. Und so trifft man auf dem Weg, wo an guten Tagen oft zweihundert Menschen unterwegs sind, fast niemand mehr. Die Saison im Khumbu ist zu Ende. Die Regierung hat Bergsteigen in dieser Gegend und anderswo untersagt. Nur die, die bereits drin sind im Nationalpark, die sind halt nicht zu stoppen. 

Und obwohl das alles illegal ist, werden von ein paar wenigen Bergsteigern die hohen Pässe begangen. Zumindest der Cho La, wenn es die ungewöhnlich massiven Schneeverhältnisse in diesem Frühjahr zulassen. Ansonsten ist auch dort dicht. Ein paar Wenige versuchen sich noch am Island Peak, ein paar Bergsteiger sind noch an der Ama Dablam. Und wir haben gestern den Chukung Ri Hauptgipfel bestiegen. Da gehen ohnehin nicht viele Menschen hin, weil man im Gipfelbereich ein bisschen aufpassen muss und weil der zweihundert Meter niedrigere Nebengipfel soviel leichter zu haben ist. Manchmal darf man sich einfach nicht um Verbote scheren und muss sich an der eigenen Befindlichkeit orientieren und an dem, was man gern tut und nicht an dem, was Andere vorschreiben. 

Die Zeit des Wartens, diese sieben Tage in Dingboche seit dem Beben, haben an den Nerven gezehrt. Wir mussten einfach einmal etwas anderes sehen, hören und spüren. Man dreht durch, wenn man sich in so einer Situation, geboren aus der eigenen Entscheidung heraus, nicht bewegen darf, kann oder soll. 

Also sind wir Bergsteigen gegangen. Und das hat uns allen wirklich gut getan. (Ich werde später versuchen noch ein paar Bilder zu schicken...)

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Und dann heute Morgen auf einmal im Radio, Musik. Musik mit Gesang. Das war schon bemerkenswert. Wunderbar. Wenn man weiß, wie das in Nepal funktioniert mit dem Gesang in Krisenzeiten. Nach der Musik Nachrichten. Pasang, der Lodge-Besitzer hat mir das übersetzt, was All-over-Nepal gemeldet hat. Seit heute Morgen seien sehr viele Geschäfte in Kathmandu wieder geöffnet. Man versuche ein normales Leben einzurichten. Die Stadtteile der Zwei-Millionen-Stadt, die am härtesten betroffen seien, sind nach wie vor abgeriegelt. Das Wasser fließe wieder aus den Wasserhähnen. Damit verbessere sich erheblich die Hygiene-Situation. Die ersten Menschen kehrten wieder in ihre Häuser zurück. Die Seuchengefahr werde mir jedem Tag geringer. 


Wenn man daheim sitzt und das in den Nachrichten sieht und hört, dann mag man das als gute Nachricht registrieren. Hier, auch bei uns, hat das Glücksgefühle ausgelöst, die kaum zu beschreiben sind. Wenn das wahr ist, dann ermöglicht uns das eine einigermaßen geregelte Rückkehr nach Kathmandu. Dann können wir dorthin zurückkehren, wo wir gestartet sind, ohne Angst haben zu müssen, uns "sonstwas" einzufangen. Wir haben genug Horrorgeschichten über Ruhr, Typhus, Cholera unter andere Erkrankungen gehört.


Es sind die elementarsten Bedürfnisse nach denen man in solchen Situationen fragt. Gibt es Wasser? Das ist die Wichtigste. Und wie geht es den Menschen in Kathmandu? Wie den Freunden? Alles andere ist nicht mehr relevant. 


Inzwischen sind wir von Chukung wieder nach Dingboche hinter spaziert. Sie haben uns die alten, vertrauen Zimmer wieder gegeben. Unsere "Notunterkunft" nach dem Beben, die nie eine Notunterkunft gewesen ist. Danke Thyan Lama. Es geht uns gut. Wir haben wohl großes Glück gehabt. Anders kann man es kaum ausdrücken, wenn man sieht, was in diesem Land passiert ist, wieviel tot unter Steinen ausgegraben wurden.


Wir werden nun morgen früh mit dem Abstieg beginnen. Hinunter nach Pangboche und weiter durch die kleinen Dörfer. Ich mag nicht wirklich daran denken, was uns dort erwarten. Überall soll es, wie man hört, schlimmer sein als hier. Aber man hört ja so vieles in diesen Tagen. Und nicht alles soll, kann oder darf man glauben. In Lukla, so hoffen wir, hat sich die Situation entspannt, bis wir am 7. Mai dorthin kommen werden. Lukla ist im Khumbu-Tal so etwas wie ein Pfropf. Dort staut sich alles, was vom Everest-Basecamp-Trek oder aus den Seitentälern zurück kommt. Von diesem kleinen Flughafen mit seiner Start- und Landepiste, die zu den fünf gefährlichsten der Welt gehört - weil extrem kurz und enorm steil -, fliegen die allermeisten Menschen nach Kathmandu. Und in Lukla sind, wegen der schwierigen Sichtverhältnisse durch das häufig bewölkte Wetter der vergangenen Tage, viele Menschen stecken geblieben. Über 2000 sollen dort zeitweise festgesessen sein. 


Ich glaube jetzt, im ersten Rückblick gesehen, dass es die beste und einzig richtige Entscheidung gewesen ist,  oben in den Bergen auszuharren. Wir hatten immer Wasser, wir hatten jeden Tag mehr als genug zu Essen, wir hatten immer ein sicheres Dach über den Kopf. Das war und ist ein Segen gewesen. Ein großer Glücksfall. Und all dem stehen wir voller Dankbarkeit gegenüber. Denn das war beileibe nicht überall in diesem Land der Fall. 


Sie haben heute Morgen im Radio Musik mit Gesang gespielt. Ein unglaubliches Gedudel. Ein unfassbarer Sing-Sang. In unseren Ohren. Heute Morgen aber war das die Melodie des Lebens. Wunderbar. Ich hätte stundenlang zuhören können...

Walther Lücker, Text-Werkstatt

Der Gletscherbruch an der Marmolada in den Dolomiten vom 3. Juli 2022
von Walther Lücker 08 Juli, 2022
In der Sekunde, als am 3. Juli 2022 die Natur an der Marmolada ihre Wucht und ihre zerstörende Gewalt entfesselte, konnte niemand ahnen, dass die Rettungskräfte im Laufe der folgenden Stunden und Tagen elf Todesopfer aus den Flanken bergen würden.
von Walther Lücker 13 Juli, 2021
Wollen Sie wirklich wissen, wie Google funktioniert? Echt jetzt? Da müssten Sie halt noch ein wenig lesen. Ich will versuchen, Ihnen dieses doch komplexe Thema auf möglichst unterhaltsame Weise näher zu bringen. Sie glauben nicht, dass das geht? Ich habe es versucht und mein Bestes gegeben. Entscheiden Sie einfach selbst. Ich hab das ein paar Freunde lesen lassen. Die fanden das alle cool. Aber es waren halt auch Freunde, die würden natürlich nicht sagen, das war Mist... Also, Google ist eigentlich nichts anderes als eine Zeitung. Ein mega-dickes, fettes Magazin. Ein gigantisches Nachschlagewerk. Es gibt praktisch nichts mehr, was man dort nicht finden kann. Es gibt da natürlich auch viel Schrott. Wie im richtigen Leben. 80 Prozent aller Wege ins Internet beginnen ihren ersten Schritt mit Google. Denn wenn jemand etwas in der virtuellen Welt sucht , dann wird er es mit Hilfe von Google finden. Ohne wohl eher nicht. Geniale Erfindung. Google ist ein wahrer Segen Wenn Sie ein Unternehmen haben, wenn Sie Dienstleistungen erbringen oder Handwerk anbieten, im Tourismus tätig sind oder wenn Sie etwas herstellen - einfach ausgedrückt, wenn Sie etwas verkaufen wollen, wenn Sie einen Weg suchen, wie man am besten an anderer Leute Geld kommt, dann ist Google ein wahrer Segen. Ich traue mich zu wetten, wenn Sie das Prinzip von Google verstanden haben, wenn Sie verinnerlicht haben, dass sich auf diesem gigantischen Marktplatz die ganze Welt trifft, dann werden Sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Ihre "Ware" genau dort zu platzieren und zu präsentieren. Sie verkaufen Strickwaren? Rein damit ins Google! Sie verkaufen Hotelbetten in Kramat-Neusiedel? Rein damit ins Google! Sie sind Tischler? Ab zu Google, wenn Sie mit Gewinn tischlern wollen! Sie haben tolle Sonnenbrillen? Bei Google positionieren! Sie veranstalten einen Event? Hin zu Google, wenn die Bude voll werden soll! Das ist echt der Hammer Verstehen Sie wie das läuft? Wenn Sie populär werden wollen, wenn Sie mehr Leuten zeigen wollen, was Sie machen, dann müssen Sie zu Google. Also Sie müssen Mist Ihrem Angebot ins Internet. Und dort über Google gefunden werden. Wenn Sie Google anklicken und geben dort Walther Lücker ein, dann spuckt Google binnen 0,35 Sekunden aktuell 22.400 Ergebnisse aus. Cool oder? Sensationell könnte man auch sagen. In weniger als einer Sekunde hat Google die gesamte Welt des Internet nach meinem Namen durchforstet. Und Google hat gefunden. Ich bin echt berühmt. Finden Sie doch sicher auch. Hey 22.400 Einträge. Text, Fotos, Nachrichten, Zeitungsartikel, einfach alles. Das ist genial und richtig gut für's Ego. Also mir hat das schon gefallen, als ich das heute wieder gesehen habe. Ok, ich bin ehrlich. Nicht alle Einträge betreffen mich. Irgendwann steht da was über Menschen, die mal irgendwann etwas mit mir zu hatten oder die ich gar nicht kenne. Google kann auch nicht alles. Und uuuuuups, jetzt hab ich gerade Bill Gates eingegeben. Oh mein Gott. Der Mann spuckt 226.000.000 Ergebnisse aus. Immer ehrlich bleiben All diese Beiträge sind in einer Reihenfolge angeordnet. Und zwar nach Relevanz. Nicht ich, sondern Google entscheidet, was über mich wichtig ist. Ganz allein Google. Mit einer gigantischen Maschinerie. Dahinter stecken Algorithmen. Das ist echt kompliziert und würde auch zu weit führen. Ok, ich bin wieder ehrlich. Ich hab's selber nicht kapiert. Tatsache aber ist, das Google bestimmt, was wichtig ist. Bei mir steht, glaube ich, an erster Stelle mein Wikipedia-Eintrag. Juchuiii, ich habe einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Ok, ich bin auch da ehrlich. Den hat mal vor vielen Jahren mein Verlag angelegt, als wir zusammen das erste Buch gemacht haben. Aber es ist schön, so einen Eintrag zu haben. Und er steht an erster Stelle, weil Google findet, dass dieser Eintrag im Zusammenhang mit mir als Person die höchste Relevanz hat. Dass liegt an den vielen Rückverlinkungen, sogenannte Backlinks, die Wikipedia hat. Kompliziert, ich weiß. Ist halt so. Wikipedia wird so oft benutzt und hat so viele Backlinks, dass Google gar nicht anders kann, als die Wiki-Einträge überall an Platz Eins zu setzen. Ist Ihnen nie aufgefallen, dass in unglaublich vielen Fällen zuerst Wikipedia erscheint, wenn Sie nach einen Sachbegriff suchen. Das Beste überhaupt wäre, Sie hätten mit Ihren Business einen Wiki-Eintrag. Dann wären Sie immer und überall bereits oben angekommen. Aber es bekommt halt nicht jeder einen Eintrag dort. Bedauerlich, aber halt auch eine Tatsache. Also bestimmt weiterhin Google, wo Sie landen. Clevere Burschen in Kalifornien Aber – Achtung, jetzt wird es spannend – man kann die Reihenfolge der Suchergebnisse beeinflussen. Google ändert zwar ständig die Modalitäten und man muss verdammt clever sein, um die Burschen in Mountain View, Kalifornien zu überlisten. Haben Sie gewusst, dass Google, eine der wertvollsten Marken der Welt, dort den Hauptsitz hat? Geben Sie es zu, haben Sie nicht. Ich auch nicht. Ich dachte in Palo Alto, nicht weit weg von Los Angeles, wo auch Apple sitzt. Ich habs auch grad eben gegoogelt! Mountain View, Bergblick, sicher sehr cool. So möchte ich auch arbeiten. Doch ich sitze halt mitten im Dorf von Sand in Taufers in Südtirol. Aber das ist auch sehr nett. Jedenfalls kann man da was machen. Mit der Reihenfolge der Auflistung. Lange Zeit lief das Spiel über Key-Words. Dann hieß das Ad-Words. Die musste man kaufen. Wieso ist Google so reich? Na klar, weil die so clever sind wie Sie und ich. Wir verkaufen ja auch was wir haben, was wir produzieren, was wir können. Das ist doch das Normalste der Welt. Schimpfen Sie nur ja nicht mit mir, wenn ich eines Tages etwas in Rechnung stelle. Tun Sie doch auch. Von Words und Ranglisten Also, Key-Words, Ad-Words. Google hat seine Algorithmus-Maschinen über eine Homepage laufen lassen und schwups wurden bestimmte Begriffe erkannt. Diese Begriffe hat Google dann gefrühstückt, verarbeitet und zum Mittagessen ausgespuckt, dass auf meiner Homepage ziemlich exponiert in einer Überschrift steht "Text in Südtirol" (Sie erinnern sich, das ist der Schmäh von weiter oben). Aha, sagt Google sich, da bietet eine Internet-Seite "Text" an. Und das auch noch in "Südtirol". Schön. Setzen wir ziemlich weit rauf, sagt Google am Nachmittag. Und am Abend stehe ich auf Rang Eins in der Liste. Aber nur wenn jemand nach "Text in Südtirol" sucht. Schreibt man nur "Text" oder nur "Südtirol" kommt da ganz was anderes raus. Logisch, oder? Bis der Ball platzt Soweit, so gut. Oder schlecht. Denn meine Freunde bei den großen Agenturen auf der ganzen Welt haben mit diesen "Words" ein Fass aufgemacht, bis es übergelaufen ist. So wie der Weltfußballverband FIFA den Ball irgendwann so fest aufgepumpt haben wird, dass er platzt. Was der Ball der FIFA mit dem Thema zu tun hat? Nichts. Ist aber gut für Google, weil FIFA ein verdammt guter Suchbegriff ist. Noch besser als Kronplatz und Pian de Corones". Das erkläre ich Ihnen gleich näher. Das mit dem Ball aufpumpen hab ich 1994 mal in einem Kommentar zur FIFA-Fußball-Weltmeistgerschaft in den USA für eine wirklich große Zeitung geschrieben. Könnte also auch gut für die Suchmaschine sein, dass das hier steht. Wahrscheinlich. Vielleicht. Oder auch nicht. Man kann ja mal probieren. Die Words aus Key und Ad wurden solange und inflationär verwendet, bis auf meiner Homepage plötzlich stand "Text in Südtirol", "Text für Homepage Südtirol", "Text im Pustertal", "Text auf dem Kronplatz". Das ist natürlich Blödsinn. Das stand so nie auf meiner Homepage. So hätte ich ganz bestimmt nie meine Überschriften geschrieben. Nicht so. Nicht in der Penetranz. Aber viele Agenturen haben das so gemacht. Immer reichlich Words reingeknallt. Und Text in Verbindung mit "Kronplatz" macht sich sowie gut. Weil halt "Kronplatz", einer der meist-gegoogleten Begriffe Italiens ist. Also da heißt das dann natürlich "Pian de Corones". Wussten Sie das? Dass das so oft gegoogelt wird? Ist so. Glauben Sie mir. Plötzlich stand jedes dritte Hotel in Südtirol in der Nähe vom Kronplatz. Alle haben sie sich da angeschmiegt. Und wenn sie fünfzig Kilometer weit weg ihre Zimmer anboten. Bitte nicht nerven und langweilen Das hat Google genervt. Die sind ja nicht doof. Auch wenn das viele Agenturen immer noch nicht wahr haben wollen. Key-Words, Ad-Words und gute Titel machen sich immer noch gut. Keine Frage. Enorm wichtig. Aber sie müssen halt auch stimmen. Und sich nicht mit der Monotonie einer schleudernden Waschmaschine bis zum Drehwurm wiederholen. Key-Words sind wichtig. Denn man muss schon klar benennen, was man zu bieten hat. Vor allem wenn man gefunden werden will, in der riesigen Welt des Internets. Aber man sollte die Jungs in Kalifornien nicht auf den Arm nehmen oder sie mit ständigen Wiederholungen langweilen. Die merken das. Google lässt sich also längst nicht mehr alles gefallen. Hallo, die wollen v e r k a u f e n! Jetzt kommen Sie ins Spiel Nun nehmen wir einmal an, Sie sind ein Unternehmer. Sie backen, kreieren und verkaufen Kuchen. In einem netten Geschäft und mit einer ebenso netten Kundschaft. Doch es wäre ja schön, wenn das Kuchen-Geschäft noch ein bisschen angekurbelt würde. Wenn Sie ein bisschen mehr verkaufen könnten. Es wäre auch kein Problem, noch mehr Kuchen zu backen. Doch es wissen einfach nicht genug Menschen, dass Sie so guten Kuchen haben. Sie würden das gern bekannt machen. Aber wie? Genau. Ganz genau so, wie es oben steht. Man muss die Sache bewerben. Hm, denken Sie, man müsste mit dem Kuchen in die Zeitung. Die schreiben ja auch sonst über alles. Ok, wo ist die Nummer? Die von der Zeitung. Ich bin selbst mal so einer gewesen Jetzt kommen wir wieder auf die Zeitung zurück. Wenn Sie nun, ganz gleich, ob bei der Frankfurter Allgemeinen, der New York Times, der Gazetta della Sport, bei der ff oder den Dolomiten oder bei Ihrem Gemeindeblatt anrufen und fragen, ob sie dort wohl einen Artikel über Ihren Kuchen schreiben möchten, dann werden die Redakteure vielleicht zuhören - wenn sie freundliche Redakteure sind und nicht gerade genervt. Ich kenn mich da aus. Ich bin selbst Redakteur und war zwei Jahrzehnte bei einer wirklich ganz großen Zeitung in Deutschland beschäftigt. Meine Kollegen werden Sie also fragen, was besonderes an dem Kuchen ist. Und Sie werden sicherlich wahrheitsgemäß sagen, dass er halt gut ist, der Kuchen, und dass Sie ihn verkaufen in Ihrem tollen Geschäft. Ich hoffe, Sie haben ein tolles Geschäft.
Hans Kammerlander, Extrembergsteiger aus Südtirol
von Walther Lücker 09 März, 2021
1997 trafen sich der Extrem-Bergsteiger Hans Kammerlander und der Journalist Walther Lücker in Südtirol und verabredeten eine gemeinsame Expedition zum Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Erde, an der Grenze zwischen Nepal und dem indischen Bundesstaat Sikkim. Im Verlaufe dieser Expedition recherchierte und schrieb Walther Lücker die ersten drei Kapitel von Kammerlander späterem Bestseller "Bergsüchtig".
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